Essen auf den Philippinen

Die Menschen hier essen meistens Fisch und Meeresfrüchte, wir hier z.B. Muscheln links und ein halb aufgegessener, gegrillter Fisch rechts: Es gibt meist nur gegrillten oder getrockneten (in Salz gelegten) Fisch, hier Trockenfisch genannt.
Die Menschen hier essen meistens Fisch und Meeresfrüchte, wir hier z.B. Muscheln links und ein halb aufgegessener, gegrillter Fisch rechts: Es gibt meist nur gegrillten oder getrockneten (in Salz gelegten) Fisch, hier Trockenfisch genannt.
Die Jungs beim (frischen) Hühnchen braten - getötet, gerupft und über den Feuertopf gehalten
Die Jungs beim (frischen) Hühnchen braten – getötet, gerupft und über den Feuertopf gehalten
Hühnchen über dem Feuertopf
Hühnchen über dem Feuertopf
Es gibt auf den Philippinen so viele, unglaubliche Torten
Es gibt auf den Philippinen so viele, unglaubliche Torten
Das ist "Halo Halo" - eine berühmte, philippinische Eissorte. Sie besteht zum größten Teil aus Gelee-Früchten
Das ist „Halo Halo“ – eine berühmte, philippinische Eissorte. Sie besteht zum größten Teil aus Gelee-Früchten

Essen der Filipinos:

Der grundlegende Unterschied zwischen den Filipinos und den Deutschen: Sie essen mit Löffel und Gabel, nicht Messer und Gabel. Manchmal konnte ich noch nicht mal ein normales Buttermesser in einem Haushalt finden – jetzt fragt ihr euch, wie die dann ihr Brot geschmiert haben. Haben sie ja nicht.

Denn Brot als Mahlzeit zu essen ist relativ unüblich, eher als Snack. Deswegen galt ich als „unnormal“ wenn ich als Mahlzeit Brot gegessen habe. Die haben mich sofort gefragt, ob ich auch davon satt wäre. Ich meinte, ich könne gar nicht wie sie so viel Reis am Tag essen, manchmal esse ich auch lieber gar keinen Reis am Tag. Meistens sind sie dann sofort davon ausgegangen, dass ich eine ‚Diät‘ mache. Denn Filipinos fühlen sich nicht gesättigt, wenn sie keinen Reis bekommen. Damit wachsen sie auf. Es ist ihr Grundnahrungsbaustein. Deshalb denken sie, wenn ich abnehmen will, muss ich nur den Reis weglassen. Sie haben sowieso eine komische Denkweise, was das angeht. Eine Freundin von mir versuchte mal, auf Diät zu sein, indem sie zum Mittagessen statt des üblichen Tellers Reis einen Schoko-Siopao (ein Reiskloß mit Schokoladenpudding gefüllt) gegessen hat. Aber da verstand ich nun auch wieder nicht die Logik, denn das ist ja nur Reis in einer anderen Form. Vielleicht fühlt sie sich dann ja so als ob sie weniger gegessen hätte, aber der Kalorien-Anteil ist der Gleiche. Außerdem habe ich mich gewundert, dass viele mir weiß machen wollten, man müsse nicht mal Sport machen, um abzunehmen, einfach nur den Reis reduzieren.

Fleisch oder halt die Beilage zum Reis ist dagegen aber überraschend wenig. Die Menge an Reis, die sie essen, ist etwa dreimal so groß wie die Beilage. Ich habe darin so interpretiert, dass sie vermutlich daran gewöhnt sind an Nahrungs-zusatz zu sparen seit sie klein waren, da Reis im Gegensatz zu anderem als Beilage natürlich günstiger war und die Kinder dann daran gewöhnt waren, das, was sie hatten, mit ihren Geschwistern zu teilen. Was ich beobachtet habe, war – je ärmer die Person aufgewachsen war, desto weniger benötigte sie an Beilagen zu essen.

Was jedoch voll ironisch ist – Filipinos sind so welche typischen „Essen-auf-dem-Teller-liegen-lasser“! Wenn sie ‚voll‘ sind, dann sind sie wirklich voll. Dann können die wirklich nicht mehr weiter essen und lassen den Rest einfach liegen (obwohl das eigentlich Verschwendung wäre). Denn die Filipino-Art ist mehr nach dem Motto „Ich brauche nur, was ich jetzt gerade brauche“. Allerdings bekommen Filipinos dann aber auch wieder relativ schnell Hunger und essen nach 1 Stunde wieder (irgendwelche Snacks, meistens amerikanische Kekse oder Chips) – oder jedenfalls zu einem Zeitraum, wo Deutsche nicht unbedingt wieder essen würden. Filipinos sind leidenschaftliche Esser. Alles dreht sich dort um Essen. Das Stadtbild ist von sehr viel mehr Esslokalen als Modegeschäften oder sonstiges dieser Art gesäumt.

Vor allem aber haben Filipinos ehrlich gesagt kaum eine Ahnung von gesunder Ernährung und ernähren sich relativ ungesund: Wenn sie Durst haben, trinken sie meistens nur Softdrinks, Snacks müssen immer dabei sein zwischen den Mahlzeiten, Gemüse zum Essen ist außerdem wirklich eher nicht angesagt.

Außerdem gab es da so viele abgefahrene Kuchen- und Torten-Geschäfte, also Cafés – glaubt mir, das war mehr als nur ein Traum für mich. Diese Gründe (vor allem aber das mit den Softdrinks) sind vermutlich der Auslöser der hohen Diabetes- und Hoher Blutdruck-Rate in diesem Land. Eine Menge Leute haben diese Probleme. Auch wenn im Vergleich zu früher viel mehr Übergewichtige Menschen herumlaufen (vor allem Kinder ab und zu!), sind Filipinos alles in Allem sehr schmächtig (sehr dünn, fast schon knochig manchmal, klein) gebaut.

In TV-Essenswerbungen ist es anscheinend sogar viel mehr angesagt pummlige/dicke Kinder zu zeigen. Die gibt es eigentlich fast nur zusehen. Das ist anscheinend ansprechend für die Filipinos, weil es als süß und zum Knuddeln gilt. Allerdings gibt es dort genauso auch wie hier Mobbing wegen so was. Außerdem verteilen sie ihre Mahlzeiten theoretisch genau andersrum als es am Besten sein sollte: Die üppigste Mahlzeit des Tages ist das Abendessen, das auch noch gegen 22 Uhr gegessen werden kann. Dadurch, dass es für so etwas kein ‚zu spät‘ gibt, lassen Filipinos meistens ihr Frühstück weg, essen nur eine Kleinigkeit oder trinken nur einen (Instant-)Kaffee oder Kakao (sie sind totale Fans davon die Kakao-Marke „Milo“ zu trinken) stattdessen. Relativ ungesund, aber das sehen die nicht wirklich so- manchmal sind meine Freunde sogar ziemlich stolz darauf gewesen, erzählen zu können, sie hätten heute ihr Frühstück weggelassen.
Es gibt auch viele kleine Straßenverkaufsstände, die „Street Food“, eine Art sehr billiges Fast Food verkaufen. Alles Mögliche wird dort in Öl frittiert und dann verkauft (z. B. Fischbällchen, Pommes Frittes, Hot Dog). Allerdings ist das nicht das Gesündeste. Also Deutsche mit empfindlichen Magen sollten das lieber nicht ausprobieren, da (es ist wahr) das Öl dort so gut wie gar nicht gewechselt wird und ziemlich dreckig ist. Der absolute National-Street-Food-Renner ist „Balut“. „Balut“ ist eine Art geräuchertes Ei, in dem ein totes Küken bzw. ein noch in den ersten Stadien entwickelter Embryo drinnen steckt. Man kann auch die Variante ohne Vogel drinnen kaufen, aber traditionell essen die Filipinos dieses eher salzig-saftige Ei mit Hühnerbaby zusammen. Aber was mein absoluter Straßen-Essen-Favorit ist, ist „Banana-Q“! „Banana-Q“ ist gemacht aus einer bestimmten Bananen-Art, die relativ gummig, zäh wird, wenn man sie kocht, sie tun sie auf einen kleinen Stab und karamellisieren sie mithilfe von Braunem Zucker und einer gut einfachen und altmodischen Philippinischen Straßen-Fritteuse, gemacht aus Bambus, glaube ich.

Außerdem gibt es Straßenverkäufer, die z.B. mit einem Eimer voll Fischkräcker, gebrannten Erdnüssen oder Eiscreme-Wägen rumgehen und ihr Glück mobil versuchen.

Die Filipinos haben natürlich ihre eigenen besonderen Essensprodukte und –Sorten. Es gibt ganz hauseigene „Native products“, also „Des eigenen Landes Produkte“, die größtenteils aus verschiedenen Reis-, Bananen-, Zucker- oder Kokosnuss-Sorten gemacht werden. Zum Beispiel „Suman“, eine der vielen Arten von „Zuckriger Klebreis“, der speziell am „Allerheiligen“-Feiertag seine Verwendung findet. Es ist gemacht aus einer bestimmten Art von Reis und Braunem Zucker und wird in Bananenstaudenblätter eingewickelt. Viele der philippinischen Hausprodukte haben eine klebrige oder „Wackelpudding“-artige Konsistenz. Vor allem aber eins der berühmten philippinischen Süßigkeiten ist „Polveron“. Es wird aus Mehl und Milchpulver gemacht und ist immer an Souvenirshops als „Pasalubong“ (das philippinische Wort für „Mitbringsel“ zu finden).

Sie sind große Fans von ihrem landeigenen Essen und ‚süßen‘ Sachen. Wenn man dort etwas isst, kann man manchmal diese süßliche Note rausschmecken, während deutsches Essen immer nur nach Salz und Pfeffer schmeckt. Andere bekannte Gerichte auf den Philippinen: ‚Chicken Adobo‘ oder ‚Pork Adobo‘, des Landes Lieblings-Hauptgericht, Bangus (der für die Philippinen bekannteste Fisch und super leckerer (mein Lieblings-) Fisch!) Die Filipinos ernähren sich hauptsächlich mehr von Meeresfrüchten als von anderem, heißt sie können grundsätzlich mehrmals am Tag Fisch essen, in Form von Suppe, Eintopf, mit Nudeln (Pancit Canton mit Shrimps?), gebraten, gegrillt, frittiert, getrocknet (Trockenfisch; vorher in langer Zeit in Salz eingelegter Fisch).

Außerdem lieben Filipinos Spaghetti: Aber nur eine ganz besondere Art von Spaghetti – die besonders bei philippinischen Kinder beliebte Hotdog-Sweetsauce Spaghetti. Diese ist vor allem an Familienfeiern immer ein Muss zum Servieren. Dann gibt es da noch das berühmteste Eis, welches berühmt für die Philippinen ist: „Halo Halo“ („Halo halo“(tagalog): Gemixt) Es ist ein Eisbecher, in dem gelbe, süße Maisstückchen, braune Bohnen, Ube-Eiscreme (Ube ist eine lila-farbende Süßkartoffel-Art, die es nur in Asien gibt und von der ich nur auf den Philippinen gehört habe), grüner Wackelpudding und Kokosnussmilch auf gewöhnlichem „crushed ice“.

Diese Sorten: Ube, Yema, Pandan, Keso (Käse) sind besonders beliebte, typisch philippinische Geschmackssorten für allerlei süße Sachen dort.