Sprache und Geografie der Filipinos:

Karte der Philippinen Die Philippinen bestehen bekanntlich aus 7.107 Inseln, es herrschen auf fast jeder Insel eigene philippinische Sprachen und unter denen eigene Orts-Dialekte vor.

Ich war in Bacolod, der Hauptstadt des Insel-Teils Negros Occidental, und die an der Nordwestküste liegt. Es gehen von ihrem Hafen Schiffe und Fähren aus, die u.a. zur Nachbarinsel Panay, nach Iloilo fahren, die ich gelegentlich mal besucht habe, da meine anderen Verwandten dort wohnen (dort wurde meine Mutter einst geboren und ist dort aufgewachsen).
Die Negros-Insel, die aus den Teilen Negros Occidental und Negros Oriental besteht, liegt relativ mittig in dem Bereich der Visayas auf den Philippinen. In Iloilo spricht man unter 3 Sprachen die Sprache Ilonggo.
In Bacolod spricht man diese Sprache auch, obwohl sie beide Wasser trennt, aber hier wird es als Eigendialekt Hiligaynon genannt (Ich hoffe, ich sage richtiges aus, denn es hat mich lange gebraucht, bis ich darauf gestoßen bin).


Jedenfalls, natürlich als ich dort ankam, hatte ich gar keine Ahnung von diesen Dingen, geschweige denn, dass ich die verschiedenen Sprachen auseinanderhalten konnte. Ich verstand nichts, also klang es für mich alles gleich. Ein merkwürdiges Abspiel von geschmeidig-klingenden Worten in verschiedenen Tonlagen. Man sagt übrigens auch, dass unsere Sprache (Ilonggo oder Hiligaynon) eine sehr geschmeidige, weiche Sprache ist. Wohingegen die Hauptsprache der Philippinen Tagalog, die vor allem in der Hauptstadt Manila und im Norden, der Insel Luzon gesprochen wird, hart/stockend klingt. Das ist mir irgendwann selber aufgefallen, als ich angefangen habe, ein Gefühl für die Sprachen um mich herum zu entwickeln. Ich hatte ab und zu philippinische TV-Serien gesehen (die natürlich in Tagalog sind), und hatte einen speziellen Tagalog-Kurs für Ausländer, da ich natürlich nicht mit den anderen Filipinos im Fach „Filipino“ mithalten kann (leider ist dieser Einzelnachhilfe/Kurs ziemlich oft ausgefallen). Außerdem habe ich durch die Vermählung meines Cousins mit einer Frau aus Manila, Kontakt mit ihrer Tagalog-sprechenden Familie bekommen und das hatte mir auch sehr viel an Eindrücken gegeben und habe ein paar mehr Vokabeln/Alltagssätze gelernt.


Insgesamt ist mir aufgefallen, dass in der philippinischen Sprache das „k“ teilweise wie ein „ch“ klingt oder ausgesprochen wird. Wenn in Ilonggo ”Lakat ta!“ (deutsch: „Los geht’s!“) gesagt wurde, klang es für mich so wie ”Lachat ta“. Ich hatte natürlich einen ausländischen Akzent – und ich habe mich sehr bemüht, die natürliche Aussprache/Akzent zu übernehmen, aber das fällt mir manchmal schwer, da die Sprache sehr schnell ist und ich einfach nicht so klinge wie die, anscheinend. Hahaha


Alles in allem ging es schnell für mich, die Sprache halbwegs zu erlernen – sie ist ziemlich simpel aufgebaut. Ich habe immer fleißig nachgefragt, ob bei Klassenkameraden oder Familienmitgliedern, wie man einen bestimmten Satz sagen kann oder was bestimmte Sätze bedeuten und mir das notiert und angeschaut. Wie Vokabeln… Ein Satz auf Illongo/Hiligaynon beinhaltet viel weniger Worte als ein deutscher. Der Wortschatz hat nicht so viele Worte wie wir hier haben/benutzen, und ist außerdem außer den Worten, die aus dem Tagalog stammen, mit Spanisch übernommenen ausgestattet. Meine Spanisch-Kenntnisse aus der Mittelstufe haben mir hierbei sehr geholfen – wobei ich sagen muss, dass die nun sehr verwischt und vermischt sind in meinem Kopf. Mein Spanisch hat sich also verschlechtert. Haha
Der Unterschied hierbei ist aber, dass die Schreibweise dieser spanischen Worte sich sehr von denen der Spanier unterscheidet. Es schreibt sich so, wie es sich anhört. (Bsp.: Educación (Spanisch: Bildung) -> Edukasion (Tagalog: Bildung)
Das kommt sehr wahrscheinlich daher, dass aus der Zeit, in der die Spanier die Philippinen besetzten (1565 – 1762), die Filipinos deren Sprache gehört, Worte lediglich aufgeschnappt und übernommen haben, sie aber nie richtig schriftlich geschrieben gesehen haben…


Es gibt außerdem grundlegende Unterschiede auf den Philippinen in der Sprache im Bezug auf die Umgangsformen. Es gibt dort Respekt-Ansprachen- bei uns waren es „Manong“/„Manang“ (= Großer Bruder/Große Schwester). In Tagalog sind es „Kuya“/„Ate“ – was dieselbe Bedeutung hat. Du sprichst jemanden, egal, ob er ein Fremder ist oder ein Familienmitglied, der/die älter ist als du immer damit an. Das ist ein Zeichen von Respekt gegenüber den Älteren. Genauso wie du noch ältere Damen als „Tita“ (=Tante) und Männer als „Tito“ (= Onkel) bezeichnest. Außerdem gibt es im Tagalog noch, dass die jüngeren als Respektform, wenn sie mit einem Älteren reden das Wort „po“ in ihrem Satz einsetzen, kann auch öfters in einem Satz verwendet werden. (Bsp.: „Excuse me, po–“) Es ist am nächsten vergleichbar mit dem Deutschen „Sie“.
Genauso werden auch umgekehrt Bezeichnungen für die jüngeren benutzt, wie „Inday“ o. „’Day“ (~ kleine Schwester), „Toto“ o. „To’“ (~ kleiner Bruder) „Neng“ (~ jüngste Schwester; Küken).

Filipino-Alphabet
Aa Bb Kk Dd Ee Gg Hh Ii Ll Mm Nn (Ññ) Ngng Oo Pp Rr Ss Tt Uu Ww Yy

Typische Sätze in Hiligaynon/Ilonggo:

Maayo’ng Aga! = Guten Morgen! (Maayo = gut ; ang = der/die/das (Artikel) ; Aga = Morgen)
Maayo’ng Ogdo! = Guten Mittag! (um 12 Uhr!)
Maayo’ng Hapon! = Guten Nachmittag!
Maayo’ng Gabi! – Guten Abend!
Good Night (/Buenas Noches) = Gute Nacht (wird nicht oft genutzt)

Meine ersten Sätze:
Hindi ko kabalo maghambal Ilonggo = Ich kann kein Ilongo sprechen
Gusto ko maginum tubig = Ich möchte Wasser trinken
Wala/Hindi ko kabalo = Ich weiß es nicht(s)/(darüber)
Ano gina himo mo? = Was machst du?
Diin ka? = Wo bist du?
Gutom na ako = Ich bin hungrig. -> Gutom ka na? = Bist du hungrig?
Natuyo ko = Ich bin schläfrig
Tama na! = Es reicht!

Zum Vergleich:

Morgen (deutsch)
-> Tomorrow (englisch)
-> Bwas (Ilonggo)
-> Bukas (Tagalog)

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