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Der Fellowship Day

Selfie mit einem Teil meines Teams (Niederlande)
Selfie mit einem Teil meines Teams (Niederlande)

In meiner 3. Woche gab es den „Fellowship Day“ – das ist eine Cheering Competition (Anfeuer-Wettbewerb), bei dem jede ‚Section‘, also jede Klasse der 10. mit einer Klasse (Section) der 7. (1st Year High school and Last Year High School Students) zusammen gegen die anderen 10. und 7. antreten. Dazu hatte die Schule das hier sehr gut bekannte Restaurant „Nature’s“ gemietet, um dort den Tag zu verbringen.

Mein Team (Niederlande) und ich
Mein Team (Niederlande) und ich

Es gab also insgesamt 4 Teams (jeweils eine 10. und eine 7. Klasse zusammen in einem Team): Team Argentina, Team Netherlands (meine Klasse, orange), Team Brasil und ja, auch Team Germany (aber die waren echt schlecht beim Anfeuern). Und wir hatten davor mehrere Male trainiert, damit wir unsere Anfeuerungsrufe und die Choreografie drauf haben.

Ein paar meiner Mitschülerinnen (zwei davon aus meinem Team)
Ein paar meiner Mitschülerinnen (zwei davon aus meinem Team)

Der Tag war echt lustig – zuerst die Anfeuerungsrufe, danach folgten ein paar Spiele (Seil ziehen zwischen den Jungs einer Klasse gegen die einer anderen), Ess-Wettbewerb, Wasserbomben-Schlacht… und am Ende gab es sogar einen Schönheitswettbewerb (Mr. & Ms. Fellowship). Und ja, Filipinos LIEBEN Schönheitswettbewerbe und die nehmen das echt ernst.

Im Restaurant "Nature's"
Im Restaurant „Nature’s“

Am Ende hat TEAM NETHERLANDS gewonnen! Woooh! Wir haben die meisten Wettbewerbe gewonnen, und wir bekamen eine riesige Schachtel Biscuits für die Klasse als Preis! Haha…

Meine Mitschüler und ich

 

Zwei meiner Mitschüler und ich
Zwei meiner Mitschüler und ich

Die Schüler nehmen das Schulleben hier übrigens ziemlich gelassen, ganz anders als ich erwartet habe: Einer aus der Lerngruppe macht die Arbeit, und die anderen kopieren einfach lässig die Antwort.

Und die philippinischen Jugendlichen sind sowieso in jeder Hinsicht den deutschen total ähnlich!! Ich dachte zuerst, wenn ich einem Filipino oder einer Filipina ein Kompliment mache, dass der oder die dann ganz stolz sagt: „Danke, ich weiß“ (weil mir das so von meiner Mutter und Tante erzählt wurde). Aber die reagieren genauso wie deutsche Teenager: „Was? Nein! Bin ich nicht. DU bist hübsch!“ – was mich positiv überrascht hat.

Da ich Ausländerin bin und anders als die anderen aussehe, falle ich nicht nur in der Schule ziemlich auf. Überall, wo ich hingehe, starren mir die Leute hinterher oder lächeln mich an. Jeder sagt mir, ich sei wunderschön und dass ich aussehe, wie die berühmten Schauspielerinnen hier. Jeder Schüler ist entweder nett zu mir und möchte mit mir reden oder ist zu schüchtern, um mit mir zu reden.

Ein Selfie mit meinen Mitschülern
Ein Selfie mit meinen Mitschülern

Mein erster Schultag

So sehe ich in meiner Schuluniform aus
So sehe ich in meiner Schuluniform aus

Ich war soo nervös als es hieß, ich muss zur Schule: Mein erster Schultag! Jeder sagte mir, die würden alle nett zu mir sein und mich lieben, und ich glaubte das auch. Aber ich wusste natürlich trotzdem nicht, was passieren würde, und ich bin zu schüchtern, um so viele neue Leute zu treffen; deswegen war ich sehr aufgeregt.

Als ich am Montag, dem 21.07.2014, um 7 Uhr zum ersten Mal in die Klasse trat (ziemlich früh, da wir erst um 7:30 Uhr da sein müssen und der Unterricht erst um 8 Uhr beginnt), stand da schon eine kleine Mädchengruppe, die sofort auf mich zukam und mit mir reden wollte. Ich fühlte mich augenblicklich besser, weil die auf MICH zukamen und das eine Mädchen mir sofort den Sitzplatz neben ihr angeboten hat.

Normalerweise haben wir montags immer draußen Flaggenzeremonie, aber die fiel da aus, weil es an dem Tag geregnet hat. Meine allererste Unterrichtsstunde war übrigens Englisch.

Meine High School heißt La Consolacion College Bacolod – Integrated School. Das ist eine private High School, in der auf Englisch unterrichtet wird. Ich gehe dort in die 10. Klasse (Last Year High School).

 

Verkehrsmittel auf den Philippinen

Blick aus dem Auto: Tricycle und Motorrad von vorn; grüner Jeepney und Fahrrad von hinten
Blick aus dem Auto: Tricycle und Motorrad von vorn; grüner Jeepney und Fahrrad von hinten
Meine Cousine Shireen und ich auf dem Weg von einem Einkaufszentrum nach Hause in einem "Tricikat".
Meine Cousine Shireen und ich auf dem Weg von einem Einkaufszentrum nach Hause in einem „Tricikat“.
Die Jungs aus der Schulklasse, die meine Cousine Shireen unterrichtet auf einem "Tricycle".
Die Jungs aus der Schulklasse, die meine Cousine Shireen unterrichtet auf einem „Tricycle“.

Es gibt hier Fahrzeuge, die heißen „Tricikat“ – ist so ’ne Art Fahrrad mit Wagen an der Seite dran, in dem bis zu 2 Personen sitzen können. Dieses Fahrzeug ist allerdings nicht für größere Strecken geeignet. Der Fahrer sitzt auf dem Fahrrad und strampelt für dich. Wenn kein Platz mehr im Wagen für den 3. Passagier ist, setzt er sich einfach oben aufs Dach oder klammert sich an der Seite oder hinten fest. Hier kann jeder alles tun, keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen. Alles auf eigene Gefahr.

Man unterscheidet hier allerdings zwischen dem „Tricikat“ und dem „Tricycle“. Das „Tricycle“ hat den Unterschied, dass es nicht von „Mannes Power“ betrieben wird, sondern von dem Motor des Motorrades, das hierbei statt einem Fahrrad benutzt wird. Ich habe schon beides ausprobiert, und ich finde das „Tricycle“ angenehmer zu fahren, weil man nicht so „nah am Boden ist“ wie beim „Tricikat“.  Denn da spürt man jeden ‚Ruckel‘, jeden Hügel auf dem Asphalt. Hierbei ist man viel schneller und gleichmäßiger unterwegs – jedoch wurde es nach einer Zeit doch recht unangenehm, weil der Boden, auf dem meine Füße ruhten, unangenehm vibriert hat und sehr warm war, wegen dem Motor. Da spürte ich kaum meine Beine… 

Ich fahre immer entweder mit dem Auto (ich habe einen Fahrer) oder wenn dies grade nicht verfügbar ist, mit dem Hauptverkehrsmittel, dem „Jeepney“. Jeepneys sind Busse, mit offenen Fenstern und Türen. Und ich mag es sehr gerne mit denen zu fahren. Ich bin grade noch dabei, das Ganze mit dem Jeepney zu verstehen, weil man immer genau wissen muss, welchen man nimmt (Name der Start- und Endstation sind auf dem Jeepney bedruckt), aber dabei musst du auch aufpassen, dass du die richtige Richtung nimmst (es gibt keinen Unterschied äußerlich zwischen den beiden Richtungen des gleichnamigen Jeepneys, du musst einfach nur wissen, in welcher Richtung dein Bestimmungsort ist und dann gucken, welcher der beiden Jeepneys dort vorbei fährt; du musst ein Gefühl dafür haben). Außerdem musst du auch von selber wissen, wo du raus musst. Du (der Fahrgast), ist derjenige der die Haltestelle bestimmt. Du musst rausgucken, ob du in der Gegend bist, wo du hin willst und dann sagst du „Lugar lang“ = „Lass mich raus“ oder „Halt an“. Außerdem nehmen die das mit dem Bezahlen hier irgendwie nicht so streng. Du sagst immer von selber einfach „Bayat“, „bezahlen“ und reichst das Geld nach vorne in die nach hinten ausgestreckte Hand des Fahrers. Wenn es ein bisschen mehr ist als eigentlich nötig, ist das nicht etwas, was man zur Notiz nimmt. Er behält das dann. Außerdem gibt es da noch den Gelegenheitsjob des „Jeepney-Weisers“ (wie ich ihn nennen würde). Das machen meistens Leute, die sonst keine andere Arneit finden können und auf der Straße leben. Sie weisen den Leuten, die aus dem einen Jeepney steigen den Weg zum nächsten (ob sie es wollen oder nicht). Sie spielen den Vermittlungsmann zwischen Jeepney-Fahrer und Fahrgast und verdienen sich so einen Anteil am Geld des Fahrgastes vom Jeepney-Fahrer, da sie ja die „Werbung“ gemacht haben und den Gast wild auf ihren möglichen Jeep hingewiesen haben. 

Es ist normal für Filipinos das
Taxi auf kurze Strecken zu
nehmen, wenn man Geld hat
und nicht den Jeep nehmen
möchte oder sich nicht
auskennt.

Außerdem muss ich wirklich erst mal auf die Reihe kriegen, was es für Orte in Bacolod City gibt und wo sie sind. Eigentlich ist Bacolod City jetzt nicht all zu groß, aber ich hab noch gar kein Bild von der Stadt im Kopf. Außerdem fährt so gut wie jeder hier mit dem Motorrad. Sogar ICH konnte das Gefühl erleben, hinten auf einem Motorrad zu sitzen und durch die Stadt zu fahren! Mein Cousin ist gefahren. Das war unglaublich! Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass wir keine Helme getragen haben, weil grad keine zur Hand waren. Aber es war wirklich ziemlich sicher, auch wenn es meist mal auf den Straßen einen ziemlich anderen Anschein hat. Hier musst du wirklich immer sehr aufmerksam sein, wenn du die Straße überquerst. Lieber dreimal als zweimal nach links und rechts gucken. Die meisten „Ampeln“ hier sind Verkehrspolizisten.

 

Ankunft auf den Philippinen

Blick auf Manila
Blick auf Manila beim Anflug

1 Tag vor meiner Ankunft in Manila  herrschte ein Taifun über den Philippinen. Ich hatte echt Glück gehabt, dass ich erst einen Tag  später  –  am  Donnerstag, dem 17. Juli 2014  –  in Manila frühmorgens angekommen bin.

Manila ist ja die Hauptstadt der Philippinen. Sie liegt auf der Insel Luzon im Norden der Philippinen. Ich konnte bei meinem kurzen Aufenthalt dort aber sehen, wie heruntergekommen Manila aussah.

Anflug auf Bacolod City
Anflug auf Bacolod City

Am frühen Abend kam ich dann in Bacolod City an. Bacolod City liegt auf der Insel Negros.  Diese Insel gehört zu der Inselgruppe der sogenannten Visayas, die in der Mitte der Philippinen liegen.              Bacolod City ist so ein schöner, relativ kleiner Ort. Mehr grün als in Manila. Hier sind viele Pflanzen und Palmen. Manila ist dagegen – ehrlich gesagt – eher grau und hässlich.

Meine Dusche - Foto 2

Ich habe noch am ersten Abend meine nächsten Familienmitglieder kennengelernt. Am ersten Abend wollte ich duschen, doch es gab keine Dusche! Die war kaputt, also wusch sich jeder mithilfe eines riesigen Eimers, in den man Wasser laufen ließ, und einer Art Schöpfkelle, womit man sich Wasser über den Körper gießt. Leider habe ich das Prinzip aber noch nicht verstanden gehabt – und glaubt mir, das war mir echt peinlich – ich dachte, ich müsste meinen Kopf in den Eimer stecken, wenn ich meine Haare waschen will… Tja, ja. So viel zu meinen ersten Erfahrungen. Haha…

Meine Dusche - Foto 1